Es war ein ganz normaler Seminartag. Wir hatten gerade die Pause eingeleitet und die meisten gingen Richtung Ausgang.
Jeder hatte sein Smartphone in der Hand. Niemand redete. Ein ganz normales Bild.
Als ich diese Feststellung bemerkte lachten alle und schrieben dann fleissig weiter, bis sie fertig waren.
Wir befinden uns mittlerweile in einer Zeit, in der man ständig Kontakt mit jenen Menschen haben kann, die einem wichtig sind.
Das ist eine wunderbare Sache. Das Wort " Beziehungspflege " erhält dadurch einen komplett neuen Stellenwert.
Auch ich nutze mein Blackberry mit Vorliebe um mit anderen in Kontakt zu stehen und ständig auf dem laufenden zu sein. Das hat zur Folge, dass ich es teilweise bis zu dreimal am Tag laden muss.
Da ein Smartphone heute wie ein Geldbeutel zu den Pflichtutensilien des Alltags gehört sollten wir uns einmal die Vor- und Nachteile dieses Phänomens anschauen.
Die Vorteile:
1. Wenn einmal kurz Luft ist, kann diese Zeit genutzt werden um bedeutenden Menschen zu schreiben und sich in deren Gedächtnis zu rufen.
2. Für den Notfall ist man ständig erreichbar
3. Erinnerungen und tolle Momente können jederzeit festgehalten werden
4. Ein Smartphone lässt viel Spielraum für spontane Unternehmungen
5. Sie sind ständig auf dem laufenden was den Status Ihrer Freunde angeht
Die Nachteile:
1. Es schränkt ganz erheblich die Wahrnehmung der Umgebung ein. Der Sinn für die Umwelt geht verloren
2. Ein rhetorisches Alltagstraining wird nicht mehr möglich.
3. Fähigkeiten für Smalltalk verkümmern bei übermäßiger Nutzung
4. Die ständige Erreichbarkeit kann für Gesprächsunterbrechungen sorgen
5. Erhalten Sie zwischenzeitlich schlechte Nachrichten werden diese in einer Situation präsent, die nichts damit zu tun hat. Im schlimmsten Fall übertragen Sie diese Umstände auf Ihr Gegenüber.
Führt man sich diese Fakten einmal konkret vor Augen, so wird schnell klar. Das jedes Smartphone ein kleines Messer ist. Man kann damit seinen Mitmenschen, wie ein Chirurg, etwas gutes tun. Man kann aber ebenso Wunden aufreissen, wo vorher keine waren.
Nutzen Sie Ihr Smartphone daher mit bedacht.
Hierzu lesen Sie im folgenden 9 Tipps für den richtigen Umgang mit Ihrem Smartphone:
1. Am wichtigsten ist der Mensch, der Ihnen gegenüber steht. Schenken Sie ihm die größte Aufmerksamkeit und schalten
Sie gegebenenfalls das Smartphone aus.
2. Versuchen Sie dringende Telefonate oder Mailings zu erledigen, bevor Sie sich mit Ihrem Gegenüber treffen.
3. Nutzen Sie die macht der Entschuldigung, sofern doch ein wichtiger Anruf eingeht, auf den Sie umgehend reagieren müssen.
4. Füllen Sie Ihre Arbeits- oder Seminarpausen nicht mit dem beantworten von Nachrichten. Splitten Sie die Pause in eine Smartphone und in eine Smartphone freie Zeit.
5. Wenn Sie mit öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs sind, schaffen Sie sich konkrete Freiräume um Ihre Umgebung wahr zu nehmen. Schauen Sie sich, die Menschen an, die mit Ihnen unterwegs sind. Die Umgebung in der Sie sich befinden. Dadurch ergeben sich teilweise wunderbare zwischenmenschliche Kontakte.
6. Haben Sie andererseits gerade einen Moment, in dem sie allein sind, nutzen Sie die Zeit mit den Menschen aus Ihrem Telefonbuch in Kontakt zu treten, bei denen Sie sich schon eine Weile nicht gemeldet haben.
7. Schreiben Sie nicht nur Nachrichten, telefonieren Sie auch. Diese Ebene der Kommunikation ist wesentlich persönlicher.
8. Sofern Sie viel kontaktiert werden, richten Sie Telefonzeiten ein, in denen Sie für Ihre Mitmenschen erreichbar sind.
Das bedeutet ein wenig Arbeit, fördert aber Ihre Präsenz und Leistungsfähigkeit in den richtigen Situationen.
9. Werden Sie von jemanden angerufen, bei dem Sie vorab wissen das das Telefonat sich endlos im Kreis drehen wird und Ihren Alltag einschränkt, sollten Sie eine feste Gesprächsdauer zu beginn des Telefonats festlegen. Ihr Gegenüber wird es Ihnen dann nicht übel nehmen, wenn Sie wie angekündigt nach einer viertel Stunde das Gespräch beenden wollen.
Viel Erfolg bei der Umsetzung!
Franz Peter Mosa
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